Meine Ansätze

Wie arbeite ich…

In der Tiefenpsychologie liegt das Hauptaugenmerk auf dem Bearbeiten von unbewussten Prozessen, die gerade dann eine Rolle spielen, wenn unser Verhalten deutlich von unseren eigentlichen Wünschen und Zielen abweicht. Durch das Bewusstwerden dieser Prozesse, bekommen  Klient*innen einen besseren Kontakt zu sich selbst und ein Verständnis für Ihre Verhaltensmuster und Glaubenssätze. Hierduch entsteht die wichtige Möglichkeit diese zu bearbeiten, zu integrieren und dadurch eine Veränderung im Hier und Jetzt zu erreichen.

Im Rahmen meiner therapeutischen Arbeit mit Traumatisierten sind mir die Zusammenhänge zwischen neurowissenschaftlichen Erklärungen und der Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen besonders greifbar geworden, wobei sich traumatherapeutische Interventionen wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder EFT (Emotional Freedom Technique) und die Arbeit mit negativen Glaubenssätzen als sehr wirksame Interventionsverfahren erwiesen haben. Vereinfacht gesagt geben diese Verfahren dem Gehirn die Möglichkeit zu verstehen, dass die Gefahr war und nicht mehr ist.

Außerdem ist es essentiell, die inneren Ressourcen und Stärken der Klient:innen zu entdecken und hervorzuheben, damit die Betroffenen langfristig in ihre eigene Kraft finden und die Fähigkeit entwickeln, sich selbst helfen und beruhigen zu können.

Im Rahmen meiner Tätigkeit in einem Coaching-Institut konnte ich die Vorteile der präventiven Arbeit erkennen und arbeite gerne als Dozentin und Coach, um wirksame und hilfreiche Impulse zu geben und Aufklärungsarbeit im Rahmen der mentalen Gesundheit zu leisten.  Auch auf Instagram und Facebook gebe ich täglich Inputs, die zur Entstigmatisierung von mentalen Erkrankungen beitragen sollen und Tipps für die eigene mentale Gesundheit geben.

(Zur Info: Psychologische Social Media Impulse ersetzen in keinerlei Form eine Psychotherapie oder psychologische Beratung).

EinBlicke Fachwissen:

Tiefen-psychologische/ Psychodynamische Verfahren:

Der Fokus der psychodynamischen Verfahren liegt auf der Bearbeitung bewusster und unbewusster Konflikte die den Alltag der Patient:innen beeinträchtigen. Der Begriff Tiefenpsychologie fasst alle psychologischen und psychotherapeutischen Ansätze zusammen, die den unbewussten seelischen Vorgängen einen hohen Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen. Quelle: Wikipedia

Siegmund Freud ist der Begründer der Psychoanalyse und aller darauffogenden psychodynamischen Therapieverfahren. Die ersten psychotherapeutischen Entwicklungen entstammen aus der Hypnosebehandlung zwischen 1890-1920 von Freud und seinen Schüler:innen. Die erste umfassende Theorie des Unbewussten schrieb Sigmund Freud in seinem heute noch oft zitierten Werk: „Traumdeutung“ (Freud, 1900).

Das Erleben und Verhalten basiert auf einem Zusammenspiel von bewussten und unbewussten seelischen Prozessen. Verdrängte Konflikte sollen durch die Bearbeitung aufgedeckt und besser in das Ich-Erleben integriert werden. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein von der Psychoanalyse abgeleitetes Verfahren. Der Begriff wurde erst 1967 (mit Einführung der Richtlinien-Psychotherapie und deren Aufnahme in die kassenärztliche Versorgung) geprägt (Die Tiefenpsychologie gibt es also seit ca 45 Jahren während die Verhaltenstherapie 1987 einbezogen wurde). Quelle: Wöller, Kruse, 2010.

Interventionen in der Praxis werden überwiegend auf der Gesprächsebene durchgeführt, wobei die Therapeut:innen eine wertschätzende und haltgebene Haltung einnehmen, welche individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen angepasste sind. Diese Interventionen bestehen zum Beispiel aus Deutungen oder Rückmeldungen über die eigenen Gefühle und Eindrücke der Behandler:innen. Weitere klassische Interventionen in den psychodynamischen Verfahren können außerdem angeleitete Imaginationen sein, Techniken den Körper bewusster wahr und wichtig zu nehmen (Achtsamkeitstechniken) oder Übungen Perspektivwechsel durch Rollentausch zu ermöglichen. Die psychodynamischen Verfahren bemühen sich um das bewusstwerden unbewusster erlernter Dynamiken mit gleichzeitigem Fokus auf Lösungsmöglichkeiten im Hier und Jetzt.

“Je bewusster ich mir über mich selbst werde, desto selbstBEWUSSTer bin ich” - Julia Hilfert

Neuropsychologischer Exkurs:

“Psychotherapie ist eigentlich eine neuroplastische Therapie” - Norman Doidge, 2007. Noch heute wird die Psychotherapie von vielen Menschen belächelt. Doch je mehr wir über das Gehirn herausfinden, desto mehr stellt sich heraus, dass Sigmund Freud, als er seine Therapiemethode im 19. Jahrhundert entwickelte, offenbar instinktiv viele Funktionsweisen der Plastizität (Neuroplastizität: Fähigkeit des Gehirns grundlegende Gehirnstrukturen verändern zu können) schon richtig verstand.

Er ging z.B. davon aus, dass Assoziationen entstehen, wenn zwei Neuronen gleichzeitig feuern. Daher räumte er der „freien Assoziation“ sehr großen Raum in der Psychotherapie ein. Dass er damit vollkommen recht hatte, wurde erst 60 Jahre später nachgewiesen, als die Technik dazu in der Lage war. Wenn Patient:innen einfach über alles sprechen, was ihnen gerade in den Sinn kommt, ist das ein wenig, wie wenn wir mit einer Taschenlampe in der “Brain Map” (Gehirnlandkarte) der Person herumleuchten und einzelne Gebiete und ihre Verbindungen langsam erkennen.

Freud hatte außerdem erkannt, dass unser Gehirn in der Kindheit viel formbarer ist als später. Die Neuroplastizität nimmt nämlich mit fortschreitendem Alter ab. Daher legte er so viel Wert auf die Aufarbeitung der Kindheit: Denn damals wurden die Zusammenhänge in unserem Kopf geprägt, die unser Leben auch später noch bestimmen.

Und drittens hatte Freud ganz richtig geschlussfolgert, dass negative Erinnerungen und erlerntes Verhalten dadurch geändert werden können, dass wir sie im Gehirn mit anderen Vorstellungen oder Verhaltensweisen quasi überschreiben. Damit hilft die Psychotherapie vielen Patient:innen über ihre Probleme hinweg: Sie findet die Wurzel der Beschwerden und programmiert das Gehirn dann mittels der Neuroplastizität so um, dass die Patient:innen weniger Ängste oder andere negative Gefühle mit einer bestimmten Erinnerung verbinden. (Quelle: “Neustart im Kopf” von Norman Doidge, 2007 - Zusammenfassung aus Blinkist)

Traumatherapie-Verfahren:

Ich hatte die Chance, während meiner psychotherapeutischen Ausbildung in einer Psychiatrie mit dem Schwerpunkt Traumatherapie zu arbeiten. Dadurch konnte ich mich während meiner Ausbildung vorwiegend auf die Behandlung von Traumata spezialisieren, was für die psychotherapeutische Arbeit generell sehr von Nutzen ist. Ich arbeite nun seit 2014 dort und die Zusatzausbildung zur Traumatherapeutin steht kurz vor dem Abschluss.

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing - Dr. Fracine Shapiro):

EMDR ist ein Traumatherapieverfahren zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen, in dem die Klient:innen während einer bilateralen Stimulation (z.B. Augenbewegung von links nach rechts) Traumainhalte beschreiben und darüber die Inhalte neu prozessieren und verarbeiten. Vereinfacht gesagt, bekommt das Gehirn die Möglichkeit zu verstehen, dass die Gefahr war und nicht mehr ist.

Wirkweisen und Ausrichtung: Dr. Francine Shapiro (Begründerin von EMDR) entdeckte 1987 ganz zufällig, dass rhytmische Augenbewegungen von links nach rechts ihre eigenen belastenden Gedanken (sie überlebte ein Krebsleiden) weniger bedrückend machten. Warum und wieso die bilaterale Stimulation wirksam während der Traumakonfrontation ist, ist noch nicht schlussendlich geklärt. EMDR ist ein dynamisch-behaviorales Verfahren. Es beinhaltet durch das manualisierte Vorgehen deutlich behaviorale Züge. Zugleich werden in der Phase der Desensibilisierung (Traumakonfrontation) verstärkt Elemente der freien Assoziation verwendet, die den psychodynamischen Verfahren ähnlich sind.

Vorraussetzungen für EMDR:

  • Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in.

  • Nicht zu viele Stressoren im Alltag, die destabilisierend wirken.

  • Psychoedukation: Die Patient:innen sollten im Vorfeld genau über den Prozess und dessen Wirkweisen aufgeklärt sein.

  • Nach den Sitzungen sollten die Klient:innen nicht mehr Autofahren, denn die Konfrontation kann mit einer erhöhten Schreckhaftigkeit (Hyperarousal) einhergehen. Auch können Missempfindungen etc. im Nachhinein entstehen, die mit der Zeit abklingen.

  • EMDR ist eine anerkannte Therapiemethode und sollte nur von erfahrenen oder zertifizierten Psychotherapeut:innen durchgeführt werden.

EFT (Emotional Freedom Technique - Dr. R. Callahan):

Dr. Roger Callahan, ein Psychologe, der auch die traditionelle chinesische Medizin studierte, hatte 1980 die Idee, seine Patient:innen während der Therapiesitzungen auf bestimmte Meridianpunkte tippen zu lassen und dabei eine deutliche Reduktion der Anspannung der Patient:innen erreicht. EFT ist eine komplementäre Heilmethode, die sich auch für die Selbstanwendung eignet. Mit sanftem Klopfen auf bestimmten Meridianpunkten des Körpers hilft EFT dabei, Glaubenssätze, Selbstsabotage, Ängste, Panik, Trauma, Schmerz, psychosomatische Krankheiten und vieles andere zu überwinden. EFT wird sowohl zur persönlichen Selbstoptimierung, als auch von Therapeut:innen und im klinischen Umfeld bei Traumapatienten angewendet.

Quelle: https://complemeda.de/heiltechniken/eft-anleitung/

Anleitung

Hypnotherapie-verfahren:

Der Begründer der modernen Hypnotherapie ist Milton H. Erickson (1901-1980), ein amerikanischer Psychiater, der zwei Mal schwer an Kinderlähmung erkrankte und durch seinen Heilungsprozess viele wertvolle Erfahrungen sammelte und daraufhin diverse, erfolgreiche therapeutische Interventionen entwickelte. Erickson lernte während seiner Lähmungserscheinungen, dass durch die Kraft der inneren Vorstellungsmöglichkeiten, tatsächlich physische Veränderungen eintraten. Die Ärzte glaubten nicht an seine Heilung und nach einem Jahr konnte Erickson, auf Krücken gestützt, wieder laufen.

Er glaubte fest daran, dass das Unbewusste alle Ressourcen und Stärken beinhaltet, die für die Heilung eines jeden Einzelnen erforderlich sind. Erickson identifizierte die Sprache des Unbewussten durch Metaphern und Imagination. Er wendete häufig therapeutische Geschichten, Anekdoten und Wortspiele an, um das Unbewusste zu aktivieren und förderlich zu stärken. Auch in der zeitgenössischen Hypnotherapie wird mit indirekten Botschaften mit dem Unbewussten gearbeitet, wie das auch in der klassischen Hypnose der Fall ist. Die Klient:innen sind allerdings bei vollem Bewusstsein und dennoch geraten sie in eine Art Trance, wenn sie frei assoziieren und sich Dinge vorstellen.

Wenn die Patient:innen eine imaginative Anleitung der/des Therapeut:in nicht gut finden, werden sie sich auch nicht darauf einlassen. Hier geht es also nicht um Manipulation oder der Gleichen, sondern einzig und allein darum, in den Patient:innen positive innere Bilder zu erzeugen, damit diese u. a. Selbstberuhigungsmechanismen erlernen und Erkenntnisse gewinnen. Eines der Hauptinterventionswerkzeuge der Hypnotherapie ist also die Kraft der Sprache. Erickson glaubte auch daran, den Klient:innen die größtmögliche Freiheit zu geben, das Gesagte auf seine eigene Weise zu interpretieren (Erickson, Rossi, 2020).

“Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.” - Albert Einstein